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Einladung in das Mittelalter

   
 
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Konrad I


Im Jahre 911 wurde Konrad der Herzog von Franken, in Forchheim, anläßlich des dort stattfindenden Reichstages von den rechtsreihnischen Stämmen zum König gewählt.
Er war damit der erste Nichtkarolinger. Seine Wahl bedeutete den Beginn des deutschen Wahlkönigtums.
Sein Königsauftrag beinnhaltete drei Hauptaufgaben:

  1. Herstellung eines befriedigenden Verhältnisses zwischen Herzogsmacht und Königtum.
  2. Bannung der Ungarnnot, das heißt die Zusammenfassung  aller ostfränkischen Stämme gegen den Reichsfeind.
  3. Rückgewinnung Lotharingiens. 

Konrad besuchte 912 gleich zwei Mal die Königspalz Bodmann am Bodensee.
913 heiratet er Kunigunde, die Witwe Liupolds von Baiern und Mutter Arnulfs. Kunigunde ist übrigens die Schwester der Grafen Erchanger und Berthold. Dadurch erhoffte er sich, das Problem mit ihrem Bruder Erchanger zulösen, gleichzeitig versuchte er Einfluss auf Kunigundes Sohn, den bairischen Herzog Arnulf zugewinnen. 915 eilte König Konrad I nach Schwaben, um den Twiel zu belagern, der sich Erchangers Bruder, Burchard verschanzt hatte. Er hatte sich nach der Ergreifung Erchangers ein Jahr zuvor erhoben.
918 verstarb König Konrad I an einer Wunde, die er sich bei einer Belagerung zugezogen hatte. König Konrad I ist als glückloser König in die Geschichtsbücher eingegangen, da sich kaum einer seiner Ziele erfüllten.

Erchanger und Burchard


Erchanger war Pfalzgraf. Königlicher Pfalzgraf und zwar einzig und allein auf die Pfalz Bodmann bezogen. Als Pfalzgraf war Erchanger maßgeblich an der Ausschaltung Burchards beteiligt, der 911 gewaltsam getötet wurde. Im Jahre 914 wurde Erchanger in der Nähe seiner heimatlichen Burg Oferdingen gefangen genommen. Er wurde verbannt, kam jedoch 915 wieder zurück. Zusammen mit seinem Bruder Berthold und dem jungen Burchard siegte er bei Wahlwies.
Der Kampf der Schlacht bei Wahlwies fand auf und um Reichsboden statt. Aus dieser Schlacht ging Erchanger als Sieger hervor und wurde von seinen Gefolgsleuten vom Herzog von Schwaben erhoben.
In Hohenaltheim fand im September 916 eine Synode statt. Während dieser Synode wurden Erchanger und seine Anhänger zu Lebens langer Buse in einem Kloster verurteilt.
Wenig später, um 917 wurden Erchanger, sein Bruder Berchtold und Liutfried von König Konrad I ergriffen und bei Adingen enthauptet.


Burchard III


Herzog Burchard III (in einigen Geschichtsbüchern taucht er auch als Herzog Burchard II auf. Die Ursache liegt darin, dass immer noch die Frage im Raum schwebt, ob der 911 getötete Burchard überhaupt Herzog war, oder nicht.) stammt aus dem Hause der Hunfridinger, war ein Sohn des 926 in Italien, vor Novara gefallenen Herzog Burchard II.
Somit war Herzog Burchard III ein Sohn der Herzogin Reginlinde und ein Halbbruder der bisherigen Herzogin Ita.
Auf einem Reichstag in Arnstadt, um 954 wurde Burchard Herzog von Schwaben, als Nachfolger des bisherigen Herzog Liudolf. Herzog Liudolf und Konrad der Rote Herzog von Lothringen, hatten sich gegen König Otto I erhoben.
Etwa zur gleichen Zeit heiratete Herzog Burchard III, Hadwig, die bei ihrer Heirat 15 Jahre alt war. Hadwigs Bruder war Heinrich der Zänker Herzog von Bayern.
Nicht nur das Burchard III Herzog von Schwaben war, 958 wurde er erstmals als Graf im Thurgau urkundlich erwähnt.
Herzog Burchard III gilt als treuer Helfer König Ottos I, er nahm 955 an der Lechfeldschlacht teil, in dem er als Herzog die Alemannen anführte. 962 war er bei der Kaiserkrönung König Ottos zugegen. Im Jahre 965 führte er im Königlichen Auftrag, in Italien Krieg gegen Adalbert, den Sohn Berengars.
970 gründeten Herzog Burchard III und Hadwig auf dem Hohentwiel ein Kloster, um ihren Herrschaftssitz die nötige sakrale Weihe zu verleihen. Doch Herzog Burchard hatte nicht lange Freude an dem Kloster, denn er starb im Jahre 973. Es besteht die Möglichkeit, das Herzog Burchard in der Erasmuskapelle auf der Insel Reichenau beigesetzt wurde.


Hadwig


Hadwig wurde um 939 geboren. Sie ist eine Tochter Herzog Heinrich von Bayern. Ihr Bruder war Heinrich der Zänker, ihre Schwester hieß Gerberga, die Äbtissin von Gandersheim war. Ihr Onkel war Otto der Große, der im selben Jahr verstarb wie ihr Mann. Otto II war hingegen ihr Vetter.
Hadwig galt als sehr gebildet, beherrschte sie doch die griechische Sprache und Bildung.
Das waren die Vorbereitungen auf die Heirat mit einem byzantinischen Prinzen. Im Alter von 10 Jahren wurde sie mit dem griechischen Prinzen Konstantin von Byzanz verlobt. Doch aus unbekannten Gründen zerschlug sich die Heirat.
Im Jahre 954 wurde Hadwig mit dem Herzog Burchard III verheiratet, der zu diesem Zeitpunkt etwa 20 Jahre älter war als Hadwig. Nach 18 jähriger kinderloser Ehe starb Herzog Burchard 973. Hadwig war zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt.
Warum Hadwig nach dem Tod ihres Ehemanns nicht noch mal heiratete, konnte vorerst nicht geklärt werden.
Hadwig verlor nie ihre Herzogswürde. Sie ward noch während der Amtszeit zweier legitimer schwäbischer Herzöge in kaiserlichen Urkunden als dux - Herzog geführt. Das zeigt sich auch daran, dass sie nach Wahlwies ein colloquium tamen publicum einberufen hatte und dazu den Bischof von Konstanz und die Äbte von St.Gallen und der Reichenau einbestellt hatte, um aufgetretene Streitigkeiten zuschlichten. Dieses colloquium erwies sich somit als echter Herzogslandtag mit den dazu gehörigen Funktionen eines Herzogsgerichtes.
Hadwig führte auf den Twiel keineswegs ein tristes Leben. Sie unternahm gelegentlich Reisen, um ihre Verwandten zu besuchen